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Cash is King – Alles was Du über Cashflow wissen musst




1. Was versteht man unter Cashflow?


Der Cashflow ist eine Kennzahl für den Mittelzufluss oder -abfluss eines Unternehmens innerhalb einer bestimmten Abrechnungsperiode (in der Regel Monate, Quartale oder Jahre). Er gibt Auskunft über die Finanzkraft und Liquidität eines Unternehmens. Neben der genauen

Übersetzung Geldfluss kann der Cashflow auch als Kapitalfluss oder Zahlungsstrom bezeichnet werden. Im engeren Sinne beschreibt der Cashflow die Zahlungsströme aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit eines Unternehmens; nicht zahlungswirksame Vorgänge, wie Abschreibungen und Rückstellungen, werden nicht berücksichtigt.


a. Warum ist der Cashflow so wichtig für ein Unternehmen? Der Cashflow macht die Finanzplanung eines Unternehmens effektiver und genauer. Er behebt die Schwächen des Jahresabschlusses, indem er die Möglichkeit der Manipulation ausschließt und die Beurteilung der finanziellen Lage eines Unternehmens vereinfacht. Er ist eine weltweit verwendete, standardisierte und aussagekräftige Finanzkennzahl, die es ermöglicht, Unternehmenssituationen und -entwicklungen zu analysieren und zu vergleichen.


Er gibt Investoren einen Einblick in die Liquidität eines Unternehmens: Wie viel Geld hat ein Unternehmen für Investitionen, Schuldentilgung oder Gewinnausschüttungen zur Verfügung? Darüber hinaus sagt der Cashflow etwas über die Finanzlage und damit über die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens aus. Mögliche Probleme und Risiken im Geschäftsbetrieb können so frühzeitig erkannt und präventiv behoben werden, bevor

es zu Zahlungsunfähigkeit, Überschuldung und schließlich zur Insolvenz kommt.


b. Wie kann man einen positiven bzw. negativen Cashflow interpretieren?

Ein positiver Cashflow bedeutet, dass ein Unternehmen in einer bestimmten

Periode Überschüsse, d. h. einen Mittelzufluss, erzielt hat. Die Zuflüsse übersteigen

also die Abflüsse in der betrachteten Periode. Dies ermöglicht es einem

Unternehmen, Investitionen zu realisieren, Schulden zu begleichen und Zahlungen zu

leisten.


Ein negativer Cashflow zeigt, dass ein Unternehmen in einer bestimmten Periode

einen Mittelabfluss aufweist, was auf einen Liquiditätsengpass hinweist. Ein negativer

Cashflow wird auch als Cash Loss oder Cash Drain bezeichnet. Die Ausgaben sind in

dieser Periode höher als die Einnahmen.


c. Cashflow versus Liquidität

Im Gegensatz zur Liquidität, die eine Aussage über die Zahlungsfähigkeit eines

Unternehmens zu einem bestimmten Zeitpunkt macht, ist der Cashflow eine

Stromgröße, die angibt, wie viel Geld über einen bestimmten Zeitraum in ein

Unternehmen fließt.


2. Die Arten des Cashflows und deren Bedeutung


Der Cashflow eines Unternehmens kann in verschiedene Kategorien unterteilt werden, die

jeweils einen anderen Aspekt des Cashflows abbilden. Sie können separat betrachtet werden,

bilden jedoch zusammengenommen die Liquiditätssituation eines Unternehmens am besten ab.


a. Der Operative Cashflow

Der operative Cashflow zeigt das Ergebnis aller Mittelzu- und -abflüsse im Rahmen

der operativen Leistung eines Unternehmens für eine bestimmte Periode. Der

operative Cashflow trifft eine Aussage über die tatsächliche Liquiditätssituation eines

Unternehmens. Er zeigt, ob sich das Unternehmen selbst finanzieren kann oder ob es

eventuell auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist.


b. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit

Diese Art des Cashflows stellt die Zu- und Abflüsse dar, die im Unternehmen durch

die Investitionstätigkeit oder den Kauf von Vermögenswerten entstanden sind. Die

Differenz zeigt, ob diese Aktivitäten zu positiven oder negativen Rückflüssen für das

Unternehmen geführt haben.


c. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit

Dieser Cashflow stellt die Zahlungsströme dar, die sich auf Veränderungen des

Eigenkapitals eines Unternehmens beziehen. Zuflüsse können aus der Aufnahme von

Fremdkapital oder der Ausgabe von Aktien resultieren, Abflüsse beispielsweise aus

der Auszahlung von Dividenden an die Aktionäre.


d. Der Free Cashflow

Der Free Cashflow ist ein positiver, frei verfügbarer Cashflow, der verbleibt, nachdem

alle Ausgaben gedeckt und notwendige Investitionen getätigt wurden. Er eignet sich,

um einen Liquiditätspuffer aufzubauen, Kredite zu tilgen oder in das Unternehmen zu

reinvestieren. Der Free Cashflow bietet aber auch die Möglichkeit, Gewinne zu

entnehmen.


3. Die verschiedenen Berechnungen des Cashflows


Der Cashflow kann auf verschiedene Arten berechnet werden - direkt oder indirekt. Welche

Berechnung gewählt wird, hängt zum einen von den verfügbaren Informationen und zum anderen vom Ziel der Berechnung ab.


a. Die indirekte Cashflow Berechnung

Die indirekte Berechnung wird aus dem Jahresabschluss abgeleitet und um nicht

zahlungswirksame Aufwendungen und nicht zahlungswirksame Erträge korrigiert.

Sie wird vor allem dann angewendet, wenn eine Aussage über die

Liquiditätssituation eines Unternehmens nur auf Basis von öffentlich zugänglichen

Jahresabschlüssen getroffen werden kann. Dies ist u. a. bei externen Steuer- und

Unternehmensberatern der Fall. Diese Berechnung bietet keine Möglichkeit

tagesaktuelle Zahlen miteinzubeziehen.


b. Die direkte Cashflow Berechnung

Die direkte Cashflow Berechnung gibt eine Aussage über den zeitgerechten

Cashflow eines Unternehmens, da sie nicht auf den retrospektiven Zahlen des

Jahresabschlusses basiert, sondern auf den tagesaktuellen Zahlungsein- und -

ausgängen. Zusätzlich ermöglicht die direkte Berechnung eine genauere

Aufstellung der Zahlungsströme. Allerdings sollte bei der Berechnung besonders

auf die Richtigkeit der internen Informationen geachtet werden, da diese ohne

zusätzliche, vorherige Prüfung für die Kalkulation verwendet werden.


Zu den Eingängen zählen:

  • Einzahlungen aus Produktverkäufen

  • Einzahlungen aus der Begleichung von Forderungen

  • Kreditaufnahmen


Zu den Ausgängen zählen:

  • Auszahlungen für Löhne / Gehälter

  • Begleichung offener Lieferantenrechnungen

  • Kredittilgungen



4. Cashflow Planung


Mit Hilfe einer Cashflow Planung können Unternehmen frühzeitig auf ihre finanzielle Situation

reagieren. Konkret hilft sie bei der strategischen Finanzplanung und bei der Abschätzung

finanzieller Risiken, wie Liquiditätsengpässe.


Für eine effizientere Planung empfiehlt sich die Verwendung von Cashflow Forecasts. Cashflow Forecasting dient nicht nur dem kurzfristigen Cash-Management. Sie ist auch für die mittelfristige Planung und die langfristige Strategie eines Unternehmens nützlich. Investoren verlangen beispielsweise häufig 5-Jahres-Prognosen, da sie einen konkreten Plan für das Wachstum eines Unternehmens sehen wollen.


Im Rahmen des Forecasting hilft das Aufstellen von Szenarien dem Unternehmen, den Cashflow zu beobachten, zu steuern und letztlich zu optimieren. Die Simulation von Szenarien verschafft dem Unternehmen einen Überblick über mögliche finanzielle Entwicklungen. Diese sollten sowohl Best-Case- als auch Worst-Case-Szenarien abdecken, um das Risiko unvorhersehbarer Faktoren im Auge zu behalten. Auch Tidely hilft seinen Kunden durch das Aufstellen von Szenarien, die bestmöglichen unternehmerischen Entscheidungen zu treffen. Durch die Simulation eigener Entscheidungen (z.B. die Anschaffung neuer Maschinen) sowie externer Faktoren (z.B. die Corona-Pandemie) können Auswirkungen auf die finanzielle Situation eines Unternehmens abgebildet werden. Eine Sensitivitätsanalyse ermöglicht eine schnelle Einschätzung der Wirkung einzelner Maßnahmen.


Ãœberlasse Deinen Cashflow nicht dem Zufall und manage Deinen Cashflow mit Tidely.




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